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SCHULBUS-Studie: Hamburger Jugendliche haben häufig Kontakt zu Glücksspielen – gefährdet sind vor allem die Jungen

Sechs von zehn Hamburger Schülerinnen und Schüler im Alter zwischen 14 und 17 Jahren haben schon einmal an einem Glücksspiel teilgenommen: Das ist das Ergebnis der „Schulbus-Studie“, die von der Sucht.Hamburg gGmbH durchgeführt und vor kurzem der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Genau waren es 59,3 Prozent der Schülerinnen und Schüler, die in der Befragung über Erfahrungen mit Glücksspielen berichtet haben – und das obwohl Minderjährige noch gar nicht um Geld spielen dürfen. Neben Glücksspielerfahrungen werden über die Studie unter anderem auch Zahlen zum Konsum von Alkohol und Tabak erhoben (hier geht es zu den Ergebnissen der „Schulbus-Studie“). Bei beiden Substanzen zeigen sich Rückgänge im jugendlichen Konsumverhalten. Die Zahl der glücksspielenden Jugendlichen stieg dagegen im Vergleich zur letztmaligen Befragung.

Sportwetten steigen in der Gunst der Jugendlichen

Jugendliche, die um Geld spielen – da werden viele sicherlich zunächst an den Lottoschein denken, den Heranwachsende gemeinsam mit ihren Eltern ausfüllen. Zahlenlotto gehört jedoch nicht zu den Favoriten der Jugendlichen. 17 Prozent der Befragten haben schon einmal Lotto gespielt. Höher ist die Quote beim Poker – etwa 22 Prozent der Jugendlichen haben schon einmal Poker gespielt – und vor allem bei Rubbellosen: Etwa 44 Prozent gaben an, schon einmal an einer „Sofortlotterie“ teilgenommen zu haben.  

Eine Zunahme konnten die Studienverantwortlichen bei den Sportwetten beobachten. Der Anteil der 14-17-jährigen Jugendlichen, die schon einmal eine Sportwette abgeschlossen haben, ist von 14 Prozent im Jahr 2012 auf 17 Prozent im Jahr 2015 angestiegen. Selbst zum Roulette haben die (minderjährigen) Befragten offenbar Kontakt: Sieben Prozent geben an, schon einmal an einem (realen oder virtuellen) Roulettekessel gestanden zu haben.

Jungs spielen deutlich häufiger um Geld als Mädchen

Jungen sind interessierter an Glücksspielen als Mädchen im gleichen Alter – das zeigen die Zahlen der „Schulbus-Studie“ ganz eindeutig. So haben 28 Prozent der 14-bis 17-jährigen Jungen in den vergangenen 30 Tagen an einem Glücksspiel teilgenommen. Bei den gleichaltrigen Mädchen liegt diese Quote bei neun Prozent, also bei etwa einem Drittel des Prozentwertes der männlichen Jugendlichen. Noch größer ist der Geschlechterunterschied, wenn es um das regelmäßige Glücksspielen geht. Davon sprechen die Studienverantwortlichen, wenn mehrmals pro Monat um Geld gespielt wird. Bei den weiblichen Jugendlichen liegt die Quote bei drei Prozent. Der Prozentwert bei den Jungen ist fast sechsmal so hoch, er liegt bei ungefähr 17 Prozent.

Regelmäßige Glücksspielteilnahme unter Jugendlichen steigt

Im Vergleich zur letztmaligen Befragung im Jahr 2012 stieg die Zahl der Jugendlichen, die regelmäßig um Geld spielen. Deutlich fiel der Anstieg bei männlichen Jugendlichen (von elf auf 17 Prozent) sowie bei den Jüngeren (14-bis 15-jährige) aus. Bei Letztgenannten stieg der Prozentsatz der regelmäßigen Spieler von fünf auf 8,5 Prozent.

„Der Anstieg beim Glücksspiel und der Internetnutzung zeigt, wie wichtig aktuelle Daten und eine zielgruppenspezifische Prävention sind. Glücksspiel ist ein Problem, das ganz überwiegend Jungen betrifft“, kommentierte Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks die Ergebnisse der SCHULBUS-Studie und fügte hinzu: „Unser Ziel ist, die Prävention noch stärker geschlechtsspezifisch auszurichten.“

Neue App für Glücksspieler

Ein immer größerer Teil des Lebens findet für viele Jugendliche (und auch für viele Erwachsene) online statt. Die Daten der SCHULBUS-Studie zeigen zum Beispiel ganz eindeutig, dass vermehrt am PC gespielt wird. Auch um Geld wird online gespielt. Wir haben an dieser Stelle mehrfach über Online-Glücksspiele berichtet und es gibt auf der Website der Kampagne eine eigene Rubrik zu dem Thema.

Das Medium Internet kann aber auch für die Beratung und Behandlung von pathologischen  Glücksspielerinnen und Glücksspielern genutzt werden. Das zeigt unter anderem ein neues Angebot der Landesstelle Glücksspielsucht in Bayern (LSG). Die Kolleginnen und Kollegen der LSG haben eine App entwickelt, die sich an Glücksspieler und Glücksspielerinnen richtet, die ihr Spielen entweder ganz beenden oder aber reduzieren möchten. Die App enthält verschiedene Funktionen, wie etwa ein Tagebuch, einen Wochenplan und eine Möglichkeit zur Überprüfung des eigenen Spielverhaltens. Hier geht es zu dem neuen Angebot der LSG.


 

Quellen:
http://www.sucht-hamburg.de/projekte/schulbus
http://www.hamburg.de/pressearchiv-fhh/6530524/2016-07-12-bgv-schulbus-studie/

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