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HELPLINE: 040 - 23 93 44 44 | Montags und Donnerstags 9 - 18 Uhr, Dienstags 10 - 18 Uhr, Mittwochs 13 - 18 Uhr, Freitags 10-14 Uhr

Unterstützung

Ich bin Angehörige

Ein Mensch aus deiner Familie oder deinem Freundeskreis spielt regelmäßig um Geld – und du machst dir deswegen Gedanken? Du bist vielleicht sogar schon besorgt, weil sich das Leben deines Angehörigen immer stärker um das Glücksspiel dreht?

Mit diesen Gefühlen und Gedanken bist du nicht alleine. In ganz Deutschland gibt es schätzungsweise 1,3 Millionen Menschen, die eine sogenannte „Glücksspiel-Störung“ entwickelt haben – im Volksmund meist „Spielsucht“ genannt. Die allermeisten dieser Mensch haben Familien und Freunde und Freundinnen, die von der Glücksspiel-Störung mit betroffen sind.

Zum Beispiel wenn …
.. gemeinsame Familien-Zeit verloren geht, weil die spielende Person ständige in der Spielhalle oder im Internet-Casino ist ...
… oder wenn das Geld für das Nötigste fehlt, Lebensmittel etwa, oder für andere wichtige Dinge, ein Geburtstagsgeschenk oder die nächste Klassenreise ...
… und definitiv dann, wenn auffällt, dass das Spielen über längere Zeit verheimlicht und deswegen wiederholt gelogen wurde.


Warum verhalten sich Menschen mit einer Spielsucht so, dass sie sich und anderen Menschen schaden?

Eine Glücksspiel-Störung („Spielsucht“) ist eine ernstzunehmende Krankheit, bei der die Kontrolle über das Spielen immer mehr verloren geht. Irgendwann dreht sich das Leben der spielenden Person nur noch um Glücksspiele. Andere Lebensbereiche geraten immer mehr in den Hintergrund und werden vernachlässigt. Dazu gehören auch Beziehungen zu anderen Menschen, oftmals auch die Arbeit. Die finanziellen Verluste werden immer größer. Oftmals wird dann noch häufiger und mit höheren Einsätzen gespielt, um vergangene Verluste wieder auszugleichen – vergeblich! Ein Teufelskreis, der dafür verantwortlich ist, dass Menschen immer tiefer in die Glücksspiel-Störung („Spielsucht“) geraten. Mehr dazu, wie eine Spielsucht entsteht, kannst du hier lesen:


Diese Frage stellen sich Angehörige von Menschen mit einer Glücksspiel-Störung am häufigsten: „Was kann ich in tun, um der anderen Person zu helfen?“

Wir würden diese Frage gerne ein wenig umformulieren und vor allem ergänzen:
Was kannst du tun – für dich und für die spielende Person?


Tipp 1: Darüber reden hilft

Auch wenn der erste Schritt oft schwer fällt, sich einer anderen Person gegenüber zu öffnen und über die Glücksspiel-Schwierigkeiten zu sprechen – es lohnt sich! Es entlastet dich, wenn du mit einer Vertrauensperson über deine Lage sprichst. Das kann jemand aus dem Freundes- oder Familienkreis sein. Es gibt aber auch professionelle Fachkräfte, die viel Erfahrung in diesem Bereich haben und dich kostenfrei und auf Wunsch anonym beraten. Adressen von Beratungsstellen für Angehörige und Spielende findest du hier. Ganz besonders wertvoll ist die Selbsthilfe, mehr Infos gibt es hier.


Tipp 2: Kein Geld verleihen!

Auch wenn die spielende Person dir glaubhaft versichert, das Geld zur Tilgung von Schulden zu benötigen (und das in dem Moment eventuell sogar selber glaubt bzw. vorhat): Denk’ daran, dass Spielsucht eine Krankheit ist. Die glücksspielsüchtige Person hat oftmals keine oder wenig Kontrolle über ihr Verhalten und wird das Geld in den meisten Fällen wieder fürs Spielen verwenden, z.B. um vorherige Verluste wieder wett zu machen. Dass das nicht funktioniert, verstehen Spieler*innen meist erst, wenn sie ihre Glücksspielsucht irgendwann einmal erfolgreich überwunden haben. Für glücksspielsüchtige Menschen ist Geld gleichbedeutend mit Spielgeld.

Tipp 3: Das eigene Geld schützen

Ein zugriffssicheres Konto für den Lohn und andere Eingänge (wie zum Beispiel das Kindergeld) kann ebenfalls sinnvoll sein. So verhinderst du, dass neue Schulden entstehen und behältst einen klaren Überblick über eure Ausgaben. Hierzu wirst du in der Suchtberatungsstelle und bei der Schuldnerberatung beraten.


Tipp 4: In erster Linie: an DICH denken

Angehörige von spielsüchtigen Menschen stellen ihre eigenen Bedürfnisse oftmals zurück und sorgen deshalb nicht ausreichend für sich. Unbewusst unterstützen Sie damit die Abhängigkeit des anderen. WICHTIG: Es hilft dir und auch dem spielenden Menschen, wenn du jetzt an dich denkst. Nimm dir Zeit für dich, gehe deinen Interessen nach und pflege deine Freundschaften.

Achte auf deine eigenen Bedürfnisse. Du darfst dir Auszeiten nehmen, Freunde treffen oder Hobbys pflegen, um Abstand zu gewinnen und Kraft zu tanken. Nur wenn es dir selbst gut geht, kannst du langfristig unterstützen.

Es ist nicht immer leicht zu verstehen: Die Verantwortung, ob er oder sie weiter spielt, liegt bei der glücksspielsüchtigen Person – nicht bei dir! Du kannst unterstützen und ein wertvoller Gesprächspartner/ eine wertvolle Gesprächspartnerin sein – sich aus der Abhängigkeit herausarbeiten, muss die Person selber.


„Selber machen“ heißt nicht „Alleine machen“

Professionelle Beratung kann euch beiden helfen, Wege aus der Krise zu finden. In Hamburg erreichst du unsere anonyme Helpline unter

(040) 23934444

Montags und Donnerstags 09.00 - 18.00 Uhr,
Dienstags 10.00 - 18.00 Uhr,
Mittwochs 13.00 - 18.00 Uhr,
Freitags 10.00 - 14.00 Uhr

(zum Ortstarif aus dem deutschen Festnetz).

Die Helpline- Glücksspielsucht wird im Auftrag von SUCHT.HAMBURG betrieben vom LUKAS Suchthilfezentrum Hamburg-West.

Der Austausch mit anderen Angehörigen kann dir zusätzliche Orientierung und Kraft geben. Bei regelmäßigen Treffen hörst du von Menschen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Informationen gibt es hier:

GamAnon - Angehörige Anonymer Spieler
Bovestr. 41A
22043 Hamburg
Tel. 040 - 209 90 0
www.anonyme-spieler.org
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Hier wird dir geholfen

GamAnon - Angehörige Anonymer Spieler
Bovestr. 41A
22043 Hamburg

Tel. 040 - 209 90 0
www.anonyme-spieler.org
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