Kim berichtet

Ich heiße Kim und bin 32 Jahre alt. Meine Glücksspiel-Geschichte begann anders als die vieler anderer. Aus Langeweile habe ich mir eine Sportwetten-App heruntergeladen. Ich habe dann viel Zeit mit dieser App verbracht, immer mit kleinen Einsätzen gespielt.

Nach ein paar Monaten merkte ich, dass ich nach stressigen Arbeitstagen besonders viel spielte. Und ich stellte fest, dass ich mich immer häufiger unruhig fühlte, wenn ich nicht wetten konnte. Aus heutiger Sicht kann ich nur mit dem Kopf schütteln. Ich verbrachte jede freie Minute mit der App, checkte meine Ergebnisse beim Einkaufen, in Meetings und zu Hause. Meine beste Freundin beschwerte sich, weil ich mich kaum noch bei ihr meldete und sie sagte nur halb im Spaß: „Du bist süchtig“.

Der Wendepunkt kam, als mein Verlobter sagte, dass ich so nicht weitermachen könne. Wenn ich mich nicht beraten ließe, würde er unsere Beziehung gefährdet sehen. Ich rief die Helpline an. Heute kann ich sagen: Das war für mich ein Befreiungsschlag. Und der Anfang eines neuen Lebensabschnitts. Als erstes löschte ich die App. Mit Hilfe einer Beraterin überlegte ich mir, wie ich mein Leben anders gestalten kann und welche Alternativen es gegen Langeweile gibt. Ich fing wieder an zu joggen, las abends Bücher statt Live-Ticker und traf mich wieder regelmäßig mit Freundinnen und Freunden – ganz analog. Überhaupt bin ich seitdem viel weniger am Smartphone – und zufriedener mit meinem Leben.