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Deutschland hat ein Glücksspielproblem

Neue Studie über die Verbreitung von Glücksspiel-Störungen

Die Zahlen des jüngst erschienenen Glücksspiel-Survey 2021 bringen es auf den Punkt: Deutschland hat ein Problem mit Glücksspielen. Mehr als zwei von 100 Erwachsenen hierzulande weisen der Erhebung zufolge eine „Glücksspiel-Störung“ auf. Männer sind hiervon drei Mal so häufig betroffen wie Frauen. Weitere knapp sechs Prozent haben einen riskanten Umgang mit Glücksspielen. Gleichzeitig werden Glücksspiele immer noch massiv beworben. Besonders für Menschen mit Spielproblemen hat Glücksspielwerbung oft schwerwiegende Folgen für den Verlauf ihres Spielverhaltens.

Pathologisches Glücksspielen: Kontrollverlust führt in eine Abwärtsspirale

Glücksspielsucht ist eine ernsthafte psychische Erkrankung, bei der die Betroffenen nach und nach die Kontrolle über ihr Spielen verlieren. Viele von ihnen leben ohnehin in wirtschaftlich prekären Verhältnissen. Das Geld, das sie in den Automaten schmeißen oder gegen Jetons eintauschen, fehlt für wichtige Anschaffungen in der Familie und Rücklagen. Pathologisches Glücksspielen führt in vielen Fällen in eine Abwärtsspirale, die ganze Familien mitreißen kann.

Glücksspielwerbung gefährdet vor allem Menschen mit Spielproblemen

Der Einstieg in das Glücksspielen wird durch Millionenbudgets für Glücksspielwerbung mit angetrieben. Die Daten des Glücksspiel-Survey zeigen eindeutig, dass diese Werbung vor allem jenen Menschen schadet, die bereits riskant spielen. Je ausgeprägter ihre Glücksspiel-Störung ist, desto gefährdeter sind sie durch Werbung. Vier von zehn Menschen mit einer schweren Glücksspiel-Störung geben in der Befragung an, dass Werbung sie dazu veranlasst, neue Glücksspiele auszuprobieren. Das zeigt: Wir haben nicht nur ein Problem mit Glücksspielen, sondern auch ein hausgemachtes Problem mit Glücksspielwerbung.

Um Geld spielt man nicht

Das breite Angebot an Glücksspielen und ihre starke Bewerbung tragen zur Normalisierung und damit zu einer Verharmlosung von Glücksspielen bei. Man kann so leicht den Eindruck bekommen, dass das Spielen um Geld eine übliche und ungefährliche Freizeitbeschäftigung sei. Das senkt die Schwelle für den Einstieg in die Welt der Glücksspiele und erhöht für Ex-Spielende das Rückfallrisiko. Besonders im Internet ist es schwierig, den Werbebotschaften der Glücksspielindustrie aus dem Weg zu gehen. Deswegen muss Glücksspielwerbung strenger reguliert und abhängige Menschen besser geschützt und unterstützt werden.

Quelle:
Buth, S.; Meyer, G.; Kalke, J. 2022: Glücksspielteilnahme und glücksspielbezogene Probleme in der Bevölkerung – Ergebnisse des Glücksspiel-Survey 2021. Institut für interdisziplinäre Sucht- und Drogenforschung, Hamburg

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