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Warum Glücksspielsucht oft zur Belastungsprobe für die Angehörigen wird – und wo es Hilfe gibt

Warum Glücksspielsucht oft zur Belastungsprobe für die Angehörigen wird – und wo es Hilfe gibt

Wenn Menschen die Kontrolle über das Glücksspielen verlieren, ist immer auch das Umfeld mit betroffen. Oft ist es ein täglicher Balanceakt zwischen Fürsorge und eigener Überforderung, der vielen Angehörigen von Menschen mit Glücksspielproblemen zu schaffen macht.

„Aber doch nicht bei uns!“

In vielen Familien steht häufig am Anfang eine Art „Unglaube“, dass es das Problem überhaupt gibt. „Aber doch nicht in UNSERER Familie!“. Wenn es dann doch nicht mehr zu übersehen ist, dass zum Beispiel Vater oder Mutter oder auch Sohn oder Tochter, ständig mit dem Spielen um Geld beschäftigt sind, gibt es oft noch die Hoffnung, dass sich das Problem „von selbst löst“: Irgendwann wird das Familienmitglied schon zu Sinnen kommen und selber merken, dass die Aussicht auf den großen Gewinn unrealistisch ist – und mehr noch: der ganzen Familie schadet.

Leider trügt diese Hoffnung all zu oft. Ein Grund dafür, dass die spielende Person oftmals – gegen jede Vernunft – weiterhin viel Geld in den Automaten steckt oder in Jetons umtauscht, bezeichnen Fachleute mit dem Begriff „Chasing“: Spieler*innen jagen (to chase = jagen) vergangenen Verlusten hinterher, indem sie hohe Einsätze tätigen, ein typisches Anzeichen einer (fortgeschrittenen) Glücksspielabhängigkeit.

Stigmatisierung und innere Zerrissenheit

Mit der Zeit nehmen die finanziellen Probleme zu – und auch der psychische Druck, auf allen Seiten. Spieler*innen versprechen aufzuhören und spielen dann doch weiter. Dadurch geht Vertrauen verloren, die Unsicherheit wächst. Hinzu kommt, dass Glücksspielsucht – wie andere Abhängigkeitserkrankungen auch – in unserer Gesellschaft schambesetzt ist und Angehörige deshalb oftmals viel Energie dafür aufwenden, die Probleme nicht an die Öffentlichkeit dringen zu lassen. Viele machen sich zudem Vorwürfe, wenn sie glauben, die betroffene Person nicht ausreichend unterstützen zu können. Sie fragen sich, ob sie vielleicht nicht genug getan haben, um das Fortschreiten der Sucht zu verhindern. Diese innere Zerrissenheit kann zu einem Teufelskreis führen, in dem negative Gefühle die bereits hohe psychische Belastung weiter verstärken.

Wege zur Unterstützung und Hilfe

Wir könnten jetzt noch endlos fortfahren, denn die Situation der Angehörigen von Menschen mit Suchtproblemen ist komplex. Für die Betroffenen ist vor allem eine Frage wichtig: Wo finde ich Hilfe? Angesichts ihrer Belastungssituation ist es für Angehörige wichtig, sich nicht allein gelassen zu fühlen und am besten gezielt Unterstützung in Anspruch zu nehmen.

Glücklicherweise gibt es inzwischen ein breitgefächertes Angebot für Menschen mit Glücksspielproblemen. Adressen in Hamburg finden Sie hier

Online-Unterstützung für Angehörige

Wer Unterstützung sucht, kann sich unter anderem über das umfassende Online-Programm EFA – Engagement für Angehörige informieren, das speziell darauf ausgerichtet ist, betroffene Familienmitglieder zu beraten und zu begleiten . Zusätzlich bietet das Online-Tutorial LosGelöst praktische Übungen und Strategien an, um den oft erdrückenden Druck besser zu bewältigen und neue Perspektiven zu entwickeln. Auch die DigiSucht ist ein Online-Hilfe-Angebot, das wir gerne weiterempfehlen. Und die Helpline Glücksspielsucht erreichen Sie über folgende Nummer: Telefon: (040) 23934444; Montags und Donnerstags 09.00 - 18.00 Uhr, Dienstags 10.00 - 18.00 Uhr, Mittwochs 13.00 - 18.00 Uhr, Freitags 10.00 - 14.00 Uhr (zum Ortstarif aus dem deutschen Festnetz). Die Helpline-Glücksspielsucht wird im Auftrag von SUCHT.HAMBURG betrieben vom LUKAS Suchthilfezentrum Hamburg-West.

HINWEIS FÜR SPIELENDE: Unter https://spielerschutz.gluecksspielsucht.de/ wurde ein Meldeportal eingerichtet, über das  Betroffene ihre negativen Erfahrungen mit terrestrischen Glücksspielanbietern (Spielhallen, Wettbüros, Spielbanken) wie beispielweise einen Verstoß gegen das Sperrsystem, mitteilen können. Weitersagen ausdrücklich erwünscht! 

 

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