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Hamburger SCHULBUS-Studie: So viele Jugendliche kommen mit Glücksspielen in Kontakt

Hamburger SCHULBUS-Studie: So viele Jugendliche kommen mit Glücksspielen in Kontakt

Jugendlichen unter 18 Jahren ist in Deutschland die Teilnahme an Glücksspielen grundsätzlich untersagt. Und dennoch kommt ein beachtlicher Teil von ihnen hierzulande mit Zufallsspielen um Geld in Kontakt, wie empirische Studien regelmäßig zeigen. Auch unsere SCHULBUS-Studie ergab kürzlich, dass sich eine nennenswerte Zahl von Jugendlichen in Hamburg an Glücksspielen beteiligen – und das teilweise sogar regelmäßig. Die SCHULBUS-Befragung wurde im Jahr 2021/ 2022 durchgeführt.

Männliche Jugendliche spielen häufiger um Geld als Mädchen

Knapp 17 Prozent der 14- bis 17-Jährigen in der Freien und Hansestadt haben im Zeitraum von 30 Tagen vor der Befragung an einem Glücksspiel teilgenommen: Das ist annähernd jede*r Sechste*r in dieser Altersgruppe. Die Jungen ziehen diesen Schnitt nach oben, könnte man etwas lax formulieren: Fast 22 Prozent von ihnen bejahen die Frage nach der Teilnahme an einem Glücksspiel in den vergangenen 30 Tagen, während diese Quote bei den Mädchen mit rund elf Prozent nur halb so hoch ist.

Beim regelmäßigen Spielen um Geld sind die Unterschiede sogar noch größer. Etwa sieben Prozent der 14-bis 17-jährigen Jungen spielen mehrmals pro Monat ein Glücksspiel, der Anteil unter den weiblichen Befragten im gleichen Alter macht mit rund zwei Prozent dagegen nur ein Drittel von diesem Anteil aus.

Einige machen Erfahrungen mit Poker und Sportwetten bereits im Jugendalter

Am häufigsten kommen die Hamburger Jugendlichen mit Rubbellosen in Kontakt. Vier von zehn Jugendlichen haben in ihrem Leben schon einmal ein Rubbellos besessen. 14 Prozent haben sich am Zahlenlotto beteiligt, ein gleich hoher Prozentsatz hat schon einmal Poker gespielt.

Auch bei Sportwetten wird von den Hamburger Jugendlichen Geld eingesetzt – und zwar sowohl offline als auch online. Sieben Prozent haben schon einmal offline und fünf Prozent über das Internet einen Einsatz bei einer Sportwette getätigt. Offenbar greift der Jugendschutz, eines der obersten Ziele des Glücksspielstaatsvertrags, in diesen Fällen nicht – und das bei einer Glücksspielform mit nachweislich hohem Suchtpotenzial!

Corona-Pandemie: Regelmäßiges Glücksspielen geht unter Jugendlichen zurück

Die Hamburger SCHULBUS-Studie hält aber auch durchaus erfreuliche Nachrichten bereit. So ist der Anteil der Jugendlichen, die mehrmals pro Monat an Glücksspielen teilnehmen, im Erhebungsjahr 2021/ 2022 auf fünf Prozent gesunken. Jene Jugendlichen mit Glücksspiel-Erfahrungen geben zudem eher an, während dieser Zeit – die, wir erinnern uns, stark von den Auswirkungen der Corona-Pandemie geprägt war – unverändert (69 Prozent) oder sogar weniger intensiv (26 Prozent) gespielt zu haben. Lediglich fünf Prozent haben während der Corona-Pandemie mehr oder häufiger gespielt.

Interessant ist auch die Einschätzung der Befragten, wie leicht oder schwer für sie der Zugang zu Glücksspielen in dieser Zeit war. Für eine große Mehrheit (79 Prozent) hat sich durch die Pandemie in punkto Zugang zu Glücksspielen nichts verändert. 13 Prozent fanden es seitdem schwerer, sich an Glücksspielen zu beteiligen. Neun Prozent berichten von einem erleichterten Zugang zu Glücksspielen.

Fazit: Trotz des Rückgangs der regelmäßigen Teilnahme an Glücksspielen unter Hamburger Jugendlichen, kommt immer noch ein nennenswerter Anteil von ihnen mit Glücksspielen in Kontakt. Damit diese Gruppe in Zukunft kleiner wird, sollten:

  1. Eltern mehr und besser über Glücksspiele und ihre Risiken (insbesondere für ihre Kinder) aufgeklärt werden (hier geht es zu unserem Info-Flyer zu diesem Thema)
  2.  Maßnahmen des Jugendschutzes engmaschiger kontrolliert werden
  3. Jugendliche darüber Bescheid wissen, dass sie bei Glücksspielen mehr verlieren können als viel Geld.

 Quelle:

Baumgärtner, Theo & Hiller, Phillip (2022): Epidemiologische Entwicklung suchtgefährdenden Verhaltens von 14- bis 17-jährigen Jugendlichen in den Stadtstaaten Hamburg und Bremen. Deskriptiv zusammenfassende Ergebnisse der SCHULBUS-Untersuchung 2021/22. Hamburg. Hier herunterladbar.

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