OASIS-Spielersperrsystem: Daten und Fakten
OASIS-Spielersperrsystem: Daten und Fakten
Das deutsche Spielersperrsystem „OASIS“ verzeichnet aktuell knapp 350.000 Sperren. Im September 2025 waren es exakt 344.680 – ein Anstieg um mehr als das Dreifache im Vergleich zu Januar 2022 (105.904 Sperren). Die veröffentlichten Zahlen stammen vom Regierungspräsidium Darmstadt, das für das System zuständig ist. Eine von dort veröffentlichte Grafik zeigt eine kontinuierlich steigende Entwicklung. Zu beachten ist: Die Zahl der Sperren entspricht nicht zwingend der Zahl gesperrter Personen, da Mehrfacheinträge möglich sind.
Kurzzeit-Sperre per „Panik-Button“ beliebt
Ein weiteres Ergebnis der Spielsperren-Statistik: Spielende machen recht häufig von „24-Stunden-Sperren“ Gebrauch. Im August 2025 wurden beispielsweise bundesweit 44.080 solcher kurzzeitigen Sperren bei OASIS verzeichnet. Die Handhabung dieser kurzfristigen Sperrmöglichkeit ist denkbar einfach: Die spielende Person klickt auf eine dafür vorgesehene Schaltfläche des Glücksspielanbieters und ist sofort gesperrt. Eine weitere Bestätigung ihrer Entscheidung darf von ihr nicht verlangt werden, so die Rechtsvorschrift. Diese kurzfristige Sperrmöglichkeit wird auch „Panik-Button“ genannt und gilt – für genau 24 Stunden – deutschlandweit. Vorausgesetzt natürlich, die spielende Person nimmt an einem zugelassenen Online-Glücksspiel teil. Illegale Websites bieten diesen Service selbstredend nicht.
Hohe Zahl von Abfragen zeigt Nutzung des Systems
Ebenfalls eine interessante Zahl: Im August 2025 wurden 80,9 Millionen Abfragen bei OASIS getätigt. Zum Hintergrund: Vor jeder Teilnahme an einem Glücksspiel muss diese Abfrage erfolgen, sowohl bei Online-Glücksspielen als auch bei stationären Glücksspielen, Spielhallen oder Spielbanken etwa. Fast 81 Millionen Abfragen in einem Monat – also etwa so viele Abfragen wie Deutschland Einwohner*innen hat. Das spricht zum einen für ein reges Geschäft mit Glücksspielen in Deutschland und zum anderen aber sicherlich auch dafür, dass das Sperrsystem genutzt und nicht umgangen wird (wobei Letzteres natürlich nur schwer nachweisbar ist).
Dauer und Art der Sperren
Auch über die Dauer der eingetragenen Spielsperren gibt der Bericht Auskunft. Der Großteil (mehr als die Hälfte) der Spieler*innen lässt sich für ein Jahr sperren (183.137 Sperren), am zweithäufigsten wird eine „ein- bis zweijährige“ Dauer gewählt, danach folgen Sperren mit einer Laufzeit von weniger als einem Jahr. Nahezu fast alle Spielsperren sind im Übrigen „Selbstsperren“: ganze 97 Prozent! Von Dritten beantragte Sperren machen demzufolge nur einen geringen Anteil am gesamten Sperrwesen aus.
Sowohl die hohe Zahl der Sperren als auch die rege Nutzung von Kurzzeit-Sperren und Abfragen zeigen, dass das System angenommen und genutzt wird. Allerdings kann diese Form des Spielerschutzes ausschließlich im Bereich der erlaubten Glücksspiele greifen. Auf dem illegalen Markt bleiben Spielende weiterhin gänzlich ungeschützt.
Quelle: Regierungspräsidium Darmstadt. (2025). Spielersperrsystem OASIS – Zahlen und Statistiken. Abgerufen am 29. September 2025 von https://rp-darmstadt.hessen.de/sicherheit-und-kommunales/gluecksspiel/spielersperrsystem-oasis/zahlen-und-statistiken