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Problematisches Spielverhalten bei einigen Glücksspielarten besonders häufig

Glücksspiele sind in Deutschland weit verbreitet. Studien zufolge hat die Hälfte der Bevölkerung (51 Prozent) in den letzten zwölf Monaten irgendein Glücksspiel gespielt. Während für die meisten dieser Menschen Glücksspiele ein bloßes Freizeitvergnügen sind, entgleitet einigen von ihnen die Kontrolle über ihr Spielverhalten. Hinweise auf ein problematisches Spielen sind unter anderem

  • ein starker innerer Drang immer wieder zu spielen
  • steigende Einsätze
  • Ausflüchte und Lügen über das Ausmaß des Spielens
  • das Vernachlässigen anderer Lebensbereiche (Arbeit, Freizeit) und vor allem wichtiger Menschen

Eine Glücksspielsucht hat immer Folgen – für den einzelnen (z.B. häufig hohe Verschuldung, zerrüttete Beziehungen, eine hohe psychische Belastung) und für die Gesellschaft (z.B. hohe Kosten durch Arbeitsausfälle und für die Behandlung von Betroffenen).

Hoher „Problemspieleranteil“ bei einer Reihe von Glücksspielen
Prinzipiell kann sich jedes Glücksspiel problematisch entwickeln. Es gibt jedoch große Unterschiede bei den Gefährdungspotenzialen, die von einzelnen Glücksspielarten ausgehen. Eine aktuelle Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) hat nun genauer beleuchtet, wie bestimmte Glücksspielformen mit problematischem Spielverhalten zusammenhängen. Grundlage der Untersuchung sind Befragungsdaten aus drei Jahren (2007, 2009, 2011). Das Ergebnis der statistischen Analyse: Einige Glücksspielformen haben einen besonders hohen „Problemspieleranteil“. Das bedeutet, dass ein vergleichsweise großer Teil der Personen, die das jeweilige Spiel nutzen, ein problematisches oder süchtiges Spielverhalten zeigen. Daraus kann geschlossen werden, dass dieses Glücksspiel risikoreicher ist als andere Glücksspielarten.

Hohes Risiko bei Internet-Casinospielen und Automaten
Die Rangliste der auf diese Weise als riskant definierten Glücksspiele führen Internet-Casinospiele und das kleine Spiel in der Spielbank (Spielautomaten in Casinos und Spielbanken) an. Der Problemspieleranteil liegt bei diesen Glücksspielen bei jeweils ungefähr zwölf Prozent. Mehr als jede(r) zehnte Nutzer / Nutzerin dieser Spiele zeigt demnach ein problematisches oder pathologisches Spielverhalten. Fast ebenso hohe Anteile problematisch Spielender ergeben sich für Geldspielautomaten, danach folgen Sportwetten und das große Spiel in der Spielbank. Ein vergleichsweise geringes Gefährdungspotenzial ermittelte die Studie für Lotterien. Der Problemspieleranteil liegt hier zwischen ein und zwei Prozent.

Risiko für problematisches Spielen steigt bei Casinospielen im Internet um das siebenfache
In der Untersuchung wurden auch konkrete Risikofaktoren für die einzelnen Glücksspielformen berechnet. Wer sich an Casinospielen im Internet beteiligt, hat demzufolge ein ungefähr siebenfach erhöhtes Risiko, ein problematisches Spielverhalten zu entwickeln (im Vergleich zu Personen, die keine Internet-Casinospiele nutzen). Beim kleinen Spiel und bei Geldspielautomaten liegt dieser Faktor bei sechs.

Ein knappes Drittel der „Problemspieler“ ist jünger als 25 Jahre
Problemspieler nutzen mehr verschiedene Glücksspiele – auch das ergab die Studie. Unter ihnen sind deutlich mehr Männer als Frauen, außerdem sind sie insgesamt jünger als „nicht problematisch Spielende“ – ein knappes Drittel von ihnen ist 25 Jahre oder jünger.

Empfehlungen für Glücksspieler und Glücksspielerinnen
Für Menschen, die sich häufiger oder regelmäßig an Glücksspielen beteiligen, lassen sich aus den Studienergebnissen wichtige Empfehlungen ableiten:

  1. 1. Meiden Sie riskante Glücksspiele. Eine Reihe von Untersuchungen konnte besonders hohe Gefährdungspotenziale einiger Glücksspielarten klar belegen. Zu den besonders riskanten Spielen zählen unter anderem Geldspielautomaten in Spielhallen und Gaststätten, Glücksspielautomaten in Spielbanken / Kasinos (Kleines Spiel), Glücksspiele in Spielbanken / Kasinos (Großes Spiel), Glücksspiele in Spielbanken / Kasinos (Großes Spiel), Sportwetten, Online-Glücksspiele und Keno.
  2. 2. Auch die Beteiligung an weniger riskanten Glücksspielen kann sich zu einem problematischen Spielverhalten entwickeln. Eine grundsätzliche Entwarnung für bestimmte Glücksspielformen kann es deshalb nicht geben. Beschäftigen Sie sich mit Ihrem Spielverhalten, zum Beispiel mit Hilfe des Selbsttests der BZgA.
  3. 3. Wer mehrere Glücksspiele spielt, kann schneller die Übersicht und damit die Kontrolle über sein Spielen verlieren. Hier hilft eine möglichst schonungslose Bilanz des eigenen Spielverhaltens, am besten in einem Gespräch mit einer Beraterin oder einem Berater.

Quelle: Hass, W., Orth, B. & Lang, P. (2012). Zusammenhang zwischen verschiedenen Glücksspielformen und glücksspielassoziierten Problemen. SUCHT, 58(5),

 

 

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